Das Nachfrageverhalten der Konsumenten hängt nicht nur von realen Einflussgrößen wie dem verfügbaren Einkommen ab, sondern wird auch durch nicht planbare, psychologische Faktoren bestimmt.

Gestiegene Kraftstoff- und Energiepreise können zu einer unerwarteten Kaufzurückhaltung führen, möglicherweise verstärkt durch Medienberichte. Das gilt vor allem in gesättigten Automobilmärkten wie Westeuropa. Hier kann die Nachfrage aufgrund einer verlängerten Haltedauer zurückgehen.

Die Eurokrise und ihre Folgen für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und für die gesamte Automobilindustrie haben 2012 die Wirkung der nicht planbaren, psychologischen Nachfragefaktoren zusätzlich verstärkt. Einige Automobilmärkte, insbesondere in Südeuropa, befanden sich in zum Teil dramatischen Abwärtsspiralen. Dieser Kaufzurückhaltung begegnen wir mit unserer attraktiven Modellpalette und einer intensiven Kundenorientierung.

Neben der krisenbedingten Kaufzurückhaltung sorgen Kraftfahrzeugsteuern, die auf dem CO2-Ausstoß basieren – wie in einigen europäischen Ländern bereits ausgestaltet – sowie hohe Öl- und Energiepreise für eine Verschiebung der Nachfrage zugunsten kleinerer Segmente und Motoren in einzelnen Märkten. Dem Risiko, dass eine solche Verschiebung das finanzielle Ergebnis des Volkswagen Konzerns beeinträchtigt, begegnen wir, indem wir stetig neue verbrauchsgünstige Fahrzeuge und alternative Antriebe entwickeln. Die Grundlage dafür ist unsere Antriebs- und Kraftstoffstrategie. In den stark wachsenden Märkten in Asien und Osteuropa ergeben sich Risiken durch staatliche Eingriffe wie Steuererhöhungen, die den privaten Konsum einschränken.

Abhängigkeit vom Großkundengeschäft

Der Anteil der gewerblichen Großkunden an den Gesamtzulassungen in Deutschland hat sich im Geschäftsjahr 2012 auf 12,7 (12,4) % erhöht. Der Anteil des Volkswagen Konzerns stieg in diesem Segment auf 47,7 (46,8) %. In Europa konnte Volkswagen dank seines umfassenden Produktangebots und der zielgruppenorientierten Kundenbetreuung seine erfolgreiche Stellung in diesem Segment weiter ausbauen: Obwohl die Zulassungen bei gewerblichen Großkunden in einem rückläufigen Markt um 4,3 % zurückgingen, erhöhte sich der Anteil des Konzerns auf 29,3 (28,7) %. Eine zunehmende Konzentration und Internationalisierung prägen weiterhin das Großkundengeschäft. Aufgrund seines breiten Produktangebots ist der Volkswagen Konzern angesichts der wachsenden Bedeutung der CO2-Thematik und des Trends zum Downsizing jedoch gut aufgestellt. Eine Konzentration von Ausfallrisiken auf einzelne Großkunden besteht nicht.

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