Startschuss für den Modularen Querbaukasten

Den Verbrauch unserer Fahrzeuge erheblich zu senken, sie zu weltweit wettbewerbsfähigen Kosten herzustellen und gleichzeitig die Profitabilität und Produktivität zu steigern – diese Ziele verfolgt der Volkswagen Konzern mit seinen modularen Baukästen. Sie stellen die Weiterentwicklung unserer Plattform- und Modulstrategie dar, die ihren Ursprung in der Mitte der 90er Jahre hat. Das neueste Mitglied unserer Baukastenfamilie ist der Modulare Querbaukasten (MQB). Er ist die Basis für Fahrzeuge, deren Motor quer zur Fahrtrichtung eingebaut ist. Mit dem neuen Audi A3, dem neuen Golf und dem neuen SEAT Leon haben wir 2012 die ersten Modelle auf der Grundlage dieses Baukastens eingeführt. 2013 folgen weitere Fahrzeuge.

MODULARE BAUKÄSTEN IM VOLKSWAGEN KONZERN

Modulare Baukästen im Volkswagen Konzern (Grafik)

Mit dem MQB erstreckt sich die modulare Baukastenstrategie des Volkswagen Konzerns jetzt vom A0- bis zum C-Segment. Die Fahrzeuge der New Small Family ergänzen sie zudem im A00-Segment. Mehr als 40 Modelle wollen wir langfristig und markenübergreifend auf der Grundlage des MQB produzieren– in höchster Qualität, markenindividuell und zugeschnitten auf die unterschiedlichen Marktanforderungen. Dabei können wir Fahrzeuggewicht und Verbrauch verringern und neue Technologien, zum Beispiel aus den Bereichen Infotainment und Assistenzsysteme, anbieten, die bislang höheren Segmenten vorbehalten waren.

Untrennbar verbunden mit dem MQB ist sein Pendant in der Produktion: der Modulare Produktionsbaukasten (MPB). Er umfasst den kompletten Produktionsprozess – vom Presswerk bis zur Montage – und legt Standards für Fertigungsanlagen fest. Indem wir weltweit gleiche Anlagenkomponenten einsetzen, können wir die Produktion hinsichtlich Stückzahlen und Fahrzeugtypen flexibler gestalten als bisher.

Mit MQB und MPB sind wir in der Lage, erstens sowohl den erforderlichen Einmalaufwand, beispielsweise die Entwicklungskosten, als auch die Fertigungszeiten deutlich zu senken und zweitens eine Nutzung über mehrere Fahrzeuggenerationen möglich zu machen. Darüber hinaus ermöglichen es die Baukästen, dass wir in einem Werk auf denselben Anlagen verschiedene Modelle produzieren, in unterschiedlicher Stückzahl und sogar von verschiedenen Marken. So können wir unsere Kapazitäten im ganzen Konzern flexibler nutzen.

Der MQB erlaubt neben konventionellen Benzin- und Dieselmotoren auch die Integration von alternativen Aggregaten, zum Beispiel Gas-, Hybrid- oder Elektroantriebe. Bislang waren für jedes Fahrzeug Anpassungen nötig, die einzeln erbracht werden mussten. Mit dem MQB ist eine hochflexible Fahrzeugarchitektur entstanden, bei der konzeptbestimmende Abmessungen wie Radstand, Spurbreite, Rädergröße und Sitzposition konzernweit abgestimmt sind und variabel zum Einsatz kommen. Andere Abmessungen, zum Beispiel der Abstand der Pedale zur vorderen Radmitte, sind immer gleich und gewährleisten eine einheitliche Systematik des Vorderwagens.

GRUNDARCHITEKTUR EINES MQB-FAHRZEUGS

Grundarchitektur eines MQB-Fahrzeugs (Grafik)

Mit dem in die MQB-Strategie integrierten Modularen Ottomotor Baukasten (MOB) und dem Modularen Diesel Baukasten (MDB) zeigen wir, wie groß das Potenzial konventioneller Aggregate bei der Verbrauchsreduzierung ist. Beide Baukästen umfassen komplett erneuerte Motorenfamilien. Die neuen Ottomotoren etwa bieten eine Reihe technischer Innovationen und verringern darüber hinaus Gewicht und Einzelkosten. Beispielsweise wird zum ersten Mal in einem Vierzylinder-Großserienmotor das aktive Zylindermanagement (ACT) umgesetzt, das den Antrieb wesentlich effizienter macht. Weil Otto- und Dieselmotoren die im identischen Winkel geneigte Einbaulage besitzen, können Abgasstrang, Antriebswellen und Getriebeeinbaulage vereinheitlicht werden. Das verringert die Zahl der Motor- und Getriebevarianten im MQB-System des Konzerns um fast 90 %.

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