Der Einsatz effizienter und nachhaltiger Antriebe ist für Volkswagen von großer strategischer Bedeutung. Der Konzern arbeitet nicht nur an der kontinuierlichen Optimierung konventioneller Antriebe, sondern er verfolgt – nach wie vor – verschiedene alternative Antriebskonzepte, allen voran die Elektrotraktion. Derzeit wählen unsere Kunden überwiegend konventionelle Motoren als Antriebsquellen für ihre Fahrzeuge. Auf dem Weg hin zu einer CO2-neutralen und nachhaltigen Mobilität wird es auch in Zukunft ein Nebeneinander von elektrifizierten Antrieben und konventionellen Verbrennungsmotoren geben. Begleitet wird diese Koexistenz von einer kontinuierlichen Zunahme des Anteils CO2-neutraler Energieträger, sei es beispielsweise in Form von regenerativ erzeugtem Strom für Elektrofahrzeuge, durch die Herstellung CO2-neutraler Biokraftstoffe oder dem synthetischen Erdgas. Letzteres entsteht in Elektrolyse- und Methanisierungsanlagen, die mit Strom betrieben werden, der aus Windenergie gewonnen wird. Es kann unter anderem in dafür entwickelten CNG-Verbrennungsmotoren als Antriebsenergie eingesetzt werden. Darüber hinaus befasst sich der Konzern mit innovativen, erneuerbaren Kraftstoffen, die in der Herstellung CO2 binden und die CO2-neutrale Mobilität in greifbare Nähe rücken lassen.

Insbesondere in den weltweiten Wachstumsmärkten wie Russland, Indien und Fernost wird aus heutiger Sicht der Verbrennungsmotor auch die nächsten Jahre die breite Basis für Antriebe bilden. Im Hinblick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ist hier eine Optimierung der Verbrennungsmotoren mit dem Ziel einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Mobilität immens wichtig. Um dieser Herausforderung wirkungsvoll zu begegnen, hat der Volkswagen Konzern völlig neue Generationen von Otto- und Dieselmotoren entwickelt, die sukzessive in die Fahrzeugpalette des Volkswagen Konzerns Einzug halten. Diese Aggregate wurden erstmals 2012 in den Nachfolgermodellen von Audi A3 und Golf eingesetzt.

Die neuen Motoren verfügen ausnahmslos über Turboaufladung, Direkteinspritzung und ein serienmäßiges Start-Stopp-System. Darüber hinaus nutzen sie weitere kraftstoffsparende Technologien wie ein intelligentes Thermomanagement zur Reduzierung mechanischer und energetischer Verluste, Rekuperation, eine bedarfsgesteuerte Regelung von Nebenaggregaten sowie eine variable Ventilsteuerung. In vielen Konzernfahrzeugen mit Ottomotoren kommt seit 2012 erstmals ein aktives Zylindermanagement zum Einsatz, das einzelne Zylinder automatisch und für den Fahrer unbemerkt abschaltet, wenn sie nicht gebraucht werden. Der Einsatz dieser innovativen Technologie senkt den Kraftstoffverbrauch je nach Motor um bis zu 0,5 l pro 100 km. Das aktive Zylindermanagement wird im Polo BlueGT, im neuen Golf, in den Audi-Modellen A3, S6, S7 Sportback und S8 sowie im Bentley Continental eingesetzt.

Eine weitere Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, bietet die Fahrprofilauswahl. Sie ist bereits heute in einigen Fahrzeugen des Volkswagen Konzerns verfügbar und wurde 2012 mit der neuen Generation des Golf erstmals in ein Volumenmodell integriert. Über die Fahrprofile eco, normal und sport, die der Fahrer seinen Wünschen entsprechend wählt, werden Motor- und Getriebesteuerung sowie Nebenaggregate und Klimaanlage bedarfsgerecht eingesetzt.

Welche Erfolge bereits heute mit der Kombination aus effizienten konventionellen Antrieben und fahrzeugseitigen Innovationen – beispielsweise rollwiderstandsoptimierten Reifen oder Aerodynamikmaßnahmen – erzielt werden, zeigen die Effizienzmodelle des Konzerns. Sie sind zum Beispiel bei Volkswagen unter dem Namen „BlueMotion“, bei ŠKODA als „GreenLine“ und bei SEAT als „ECOMOTIVE“ verfügbar. Der Polo BlueMotion gehört mit einer CO2-Emission von 87 g/km und einem Verbrauch von nur 3,3 l auf 100 km zu den umweltfreundlichsten und sparsamsten Fünfsitzern der Welt. Beim neuen Golf BlueMotion – erhältlich ab Mitte 2013 – mit seinem neuen 1.6 TDI-Motor wird der Durchschnittsverbrauch bei nur 3,2 l auf 100 km liegen, die CO2-Emission bei lediglich 85 g/km. Der ab 2013 erhältliche ŠKODA Octavia GreenLine emittiert nur 89 g/km CO2; der Verbrauch liegt bei 3,4 l Diesel auf 100 km. Der seit Ende 2012 erhältliche eco up! emittiert mit seinem 1.0 CNG-Motor nur 79 g/km CO2.

DER WEG ZUR CO2-NEUTRALEN MOBILITÄT

Der Weg zur CO2-Neutralen Mobilität (Grafik)

Dass ein Dieselmotor im Premiumsegment gleichzeitig dynamisch und sparsam sein kann, stellen die Marken Audi und Porsche eindrucksvoll unter Beweis. Der 3.0 TDI-Motor mit Biturbo-Aufladung im neuen Audi SQ5 TDI verfügt über eine Leistung von 230 kW (313 PS) und verbraucht lediglich 6,8 l Diesel auf 100 km. Porsche präsentiert im Cayenne S Diesel einen 4.2 l V8-Dieselmotor ebenfalls mit Biturbo-Aufladung und einer Leistung von 281 kW (382 PS). Der Verbrauch liegt bei lediglich 8,3 l Diesel auf 100 km.

Unsere erfolgreichen TSI-, TFSI- und TDI-Motoren, idealerweise kombiniert mit den innovativen Doppelkupplungsgetrieben des Konzerns, bilden eine gute Basis für einen effizienten Antrieb aktueller und zukünftiger Fahrzeuge. Sie lassen sich modular mit elektrischen Komponenten zu Hybridantrieben kombinieren. Als Plug-in-Version können solche Fahrzeuge an der Steckdose aufgeladen werden und sind – je nach Modell – in der Lage, zwischen 20 und 80 km rein elektrisch zu fahren.

Bei der Elektrifizierung des Antriebs ist der Hybrid, insbesondere der Plug-in-Hybrid, ein zentrales Thema für den Volkswagen Konzern, da er derzeit die beste Ergänzung zum Otto- oder Dieselmotor darstellt. Er vereint die Vorteile zweier Technologien und erfüllt damit gleich mehrere Kundenerwartungen: einen uneingeschränkten Aktionsradius dank des Verbrennungsmotors, einen attraktiven elektrischen Fahranteil im urbanen Alltagsbetrieb, keinerlei Einschränkungen bei Geschwindigkeit, Steigfähigkeit oder Anhängelasten sowie ein hohes CO2-Minderungspotenzial. Deshalb treibt der Volkswagen Konzern diese Technologie mit einer neuen, großen Offensive voran. Einer ihrer wesentlichen Bestandteile ist die Integration in die modulare Baukastenstrategie. Diese unterstreicht den Stellenwert der Elektromobilität im Konzern, die damit langfristig einen festen Platz in der Konzern-Produktstrategie einnimmt. Mit den Hybridversionen der Modelle Jetta, Touareg, Audi Q5, Audi A6, Audi A8, Porsche Cayenne S und Porsche Panamera S sind bereits heute in vielen Fahrzeugklassen kombinierte Antriebe verfügbar.

Das Zeitalter der reinen Elektromobilität wird Volkswagen im Jahr 2013 einläuten – zunächst wird der e-up!, anschließend der e-Golf im Markt eingeführt. Auch im Geschäftsjahr 2012 haben die Marken des Konzerns umfassende internationale Flottenerprobungen mit reinen Elektrofahrzeugen und einer Vielzahl von Kundengruppen durchgeführt und damit Technik, Alltagstauglichkeit und Nutzeranforderungen für den späteren Serieneinsatz optimiert. Aktuell sind beispielsweise zehn ŠKODA Octavia Green E Line bei verschiedenen Nutzern in Tschechien im Einsatz. Für eine breite Markteinführung von Elektrofahrzeugen sind jedoch noch einige Herausforderungen zu meistern. Die Weiterentwicklung von leistungsfähigen Batterien und der Aufbau von Technologiekompetenz im Bereich der Batteriechemie sind unerlässlich, um die Reichweite und damit die Attraktivität von Elektrofahrzeugen zu steigern. Eine weitere Herausforderung ist die Integration des Elektroautos in die bestehende Infrastruktur. Hinsichtlich einer vernetzten Ladestrategie (Smart Grid), des Aufbaus einer flächendeckenden Infrastruktur, insbesondere mit Schnellladestationen, der Buchung der Ladestationen und der Abrechnung von Strom sind noch viele Fragen offen, die gemeinsam mit Politik, Kommunen und Energieversorgern zu beantworten sind. In der intelligenten Vernetzung von Automobil-, Energieversorgungs- und Telekommunikationsbranche sieht der Volkswagen Konzern die Chance, seinen Kunden den Wechsel zur Elektromobilität zu erleichtern beziehungsweise attraktiv zu gestalten – etwa durch neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle – beispielsweise über mobile Onlinedienste zu Ladezustand und -möglichkeiten.

Volkswagen wird nicht nur die Karosserie, sondern auch die Kernkomponenten des Elektroautos fertigen: den Elektromotor und das Batteriesystem. Für die Produktion des Motors ist das Werk Kassel vorgesehen, die Batteriemodule werden im Werk Braunschweig zu einem Batteriesystem montiert.

Mit dieser Basis aus konventionellen und alternativen Technologien sowie der modularen Baukastenstrategie, die eine schnelle Übernahme der Innovationen in verschiedene Fahrzeuge erlaubt, ist der Volkswagen Konzern für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet.

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