Samba do BRASIL.

Brasilien gilt als Boom-Land Lateinamerikas. Es zählt zu den Nationen mit den besten Wachstumschancen und hat sich auf Rang sechs der größten Volkswirtschaften der Welt vorgearbeitet. Volkswagen do Brasil ist einer der Motoren dieser Entwicklung. 2013 feiert das Unternehmen sein 60-jähriges Bestehen – den Blick fest in die Zukunft gerichtet.

Eine der faszinierendsten Perspektiven auf São Paulo bietet der Blick vom 168 Meter hohen Bürokomplex „Edifício Itália“ im pulsierenden Stadtzentrum. Am späten Nachmittag trifft man sich in der Bar des Hochhauses auf 150 Meter Höhe und blinzelt in die tief stehende Sonne. Bis zum Horizont erstreckt sich ein schier unendliches Meer von Hochhäusern. In der Region São Paulo leben rund 20 Millionen Menschen.

„Trends setzen sich bei uns schnell durch. Die Brasilianer sind immer für Neues und Aufregendes zu haben.“

HANS J. VOSWINKEL,
VOLKSWAGEN HÄNDLER IN BRASILIEN

Ein VW-Werk in Brasilien (Foto)
Stadt in Brasilien (Foto)

Im größten industriellen Ballungsgebiet Lateinamerikas sind mehr als 1.000 Unternehmen deutscher Herkunft zu Hause. São Paulo ist damit die größte „deutsche“ Industriestadt im Ausland. São Paulo ist aber auch einer der ältesten und zugleich zukunftsträchtigsten Standorte des Volkswagen Konzerns. In den vier brasilianischen Volkswagen Werken arbeiten heute rund 24.000 Menschen. Sie fertigen 3.500 Fahrzeuge und 3.800 Motoren pro Tag. Aktuell werden 22 verschiedene Modelle hier verkauft – aus lokaler Produktion der Gol, Voyage, Fox, Polo, Polo Sedan, Saveiro, Golf und SpaceFox. „Wir sind als Motor der brasilianischen Automobilindustrie in dieser Region fest verwurzelt“, so Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, anlässlich der São Paulo Motor Show im vergangenen Jahr. 2013 feiert Volkswagen do Brasil sein 60-jähriges Bestehen und mehr als 20 Millionen im Land produzierte Fahrzeuge. Zum Jubiläum setzt der Konzern ein deutliches Signal für die Zukunft: Das Unternehmen wird in Brasilien bis Ende 2016 rund drei Milliarden Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten und die Entwicklung neuer Fahrzeuge investieren.

Der Volkswagen Gol, zu deutsch „Tor“, hat seit 26 Jahren viele Fans im Land gewonnen: Er ist das meistverkaufte Auto Brasiliens und löste den VW Käfer, genannt „Fusca“, nach 24 Jahren Marktführerschaft ab. Volkswagen wird deshalb als heimische Marke gesehen. Thomas Schmall, Präsident von Volkswagen do Brasil, beschreibt dieses Phänomen augenzwinkernd so: „Die Brasilianer nahmen irgendwann erstaunt zur Kenntnis, dass der Käfer auch woanders gebaut wurde.“ Umgekehrt wundern sich Europäer oft darüber, dass der Konzern in Brasilien auch Marktführer bei Lastwagen ist.

Henrique Meirelles, ehemaliger Präsident der brasilianischen Zentralbank und Kongressabgeordneter, bescheinigt der brasilianischen Wirtschaft „eine hohe lokale Nachfrage“. Das Land ist reich an Bodenschätzen und nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr, aus dem der in Brasilien weit verbreitete Kraftstoff Ethanol hergestellt wird. „Vor zehn Jahren gehörten 66 Millionen Brasilianer der Mittelschicht an. 2014 werden es 118 Millionen, und damit zwei Drittel der Gesamtbevölkerung sein. Das schafft Stabilität und Kaufkraft“, erklärt Wirtschaftsexperte Meirelles. „Langfristig könnte der brasilianische Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge so auf über fünf Millionen Einheiten jährlich wachsen.“

„Unser typischer Kunde ist unter 40 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder“, sagt Hans J. Voswinkel, einer der größten und ältesten Volkswagen Händler in Brasilien mit Sitz im südlich gelegenen Bundesstaat Paraná. Seine „Grupo Servopa“ hat seit dem Start seiner Partnerschaft mit dem deutschen Autobauer in 1955 über 200.000 Volkswagen verkauft. Er kennt die Wünsche seiner Kunden: „Trends setzen sich bei uns schnell durch. Die Brasilianer sind immer für Neues und Aufregendes zu haben.“

Nachwuchs-Kicker des FC Santos (Foto)

VOLKSWAGEN UNTERSTÜTZT DIE NACHWUCHS-KICKER DES FC SANTOS –
bei den Begabtesten am Ball wird stets
auch eine gute Schulbildung gefördert.

Die neueste Niederlassung der Grupo Servopa wurde in Curitiba, Hauptstadt des Bundeslandes Paraná, nach den strengsten ökologischen Standards gebaut. Voswinkel bewirbt sich mit seinem Autohaus – als erstes Unternehmen in Brasilien – um die strenge US-amerikanische LEED-Zertifizierung (LEED = Leadership in Energy and Environmental Design). „Wer vorn bleiben will, muss auch beim Umweltschutz führend sein“, davon ist der Brasilianer mit deutschen Wurzeln überzeugt.

Volkswagen do Brasil gilt, nicht zuletzt wegen der 2003 in den Markt eingeführten Flex-Fuel-Technologie, als Pionier bei Umweltschutz und Ressourcenschonung. Regenerative Energien haben Vorrang: So wird Volkswagen künftig 40 Prozent seines Energiebedarfs mit eigenen Wasserkraftwerken erzeugen. Der Übergang zwischen ökologischen und sozialen Projekten ist dabei oft fließend. In einer Ausstellung des Werks Anchieta weckt ein riesiges handbetriebenes Schwungrad die Neugier der Besucher: Es handelt sich um eine einfache, aber ungemein segensreiche Wasserpumpe. Sie verschafft Menschen in Trockenregionen tausendfach kostenlosen Zugang zu sauberem Wasser. Zudem unterstützt die brasilianische Stiftung „Fundação Volkswagen“ eine Vielzahl von Sozial- und Bildungsprojekten, in die allein in den vergangenen zehn Jahren fast 20 Millionen Euro geflossen sind.

Wer sich in Brasilien für die Menschen engagiert, der kommt am Fußball nicht vorbei: 2014 wird die Fußballweltmeisterschaft im Land stattfinden. Volkswagen, Partner der brasilianischen Fußballnationalmannschaft „Seleção Brasileira“, wird mit von der Partie sein. Schon heute fördert der Automobilhersteller Fußballprojekte für Kinder wie „A chance to play“, aber auch die Jugendarbeit des Fußballvereins in Santos, einer Hafenstadt im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Der FC Santos ist berühmt: Pelé startete dort seine Karriere. Ebenso wie Neymar – der 21-Jährige ist heute schon ein Superstar und gilt als Nachfolger Pelés.

Volkswagen in Brasilien (Grafik)

„Fußball, das ist in Brasilien für Millionen Menschen immer auch der Traum vom Aufstieg“, sagt Bruno Amodio vom FC Santos. Bei den Begabtesten am Ball wird stets auch eine gute Schulbildung mit gefördert. Für viele brasilianische Kinder ist der Schulbesuch heute immer noch nicht selbstverständlich. In der Regenzeit macht zusätzlich das Wetter einen Strich durch die Rechnung, weil die Busse, die die Kinder zur Schule bringen sollen, oft im Schlamm stecken bleiben. Nach einer Ausschreibung der Regierung fahren inzwischen Tausende geländegängige „Ônibus Escolar“ im ganzen Land – entwickelt und gebaut von Volkswagen.

AUTOR Dirk Maxeiner

FOTOGRAF Andreas Mader

WEITERE INFORMATIONEN www.volkswagenag.com

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