Brief an unsere Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre (Handschrift)
Prof. Dr. Martin Winterkorn (Foto)

2012 war ein forderndes Autojahr. Die Schuldenkrise in Europa hat unsere Branche hart getroffen. Dennoch können wir sagen: Für den Volkswagen Konzern war 2012 ein gutes, ein sehr erfolgreiches Jahr.

Wir haben weltweit 9,3 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert – erneut eine Million mehr als im Vorjahr. Den Umsatz konnten wir um rund 21 Prozent auf 193 Milliarden Euro steigern. Und auch beim Operativen Ergebnis haben wir – trotz konjunkturellen Gegenwinds – mehr als Wort gehalten: Es ist uns gelungen, mit 11,5 Milliarden Euro das Rekordniveau des Vorjahres zu übertreffen.

Diese operative Stärke macht sich auch an den Börsen bezahlt: Die Volkswagen Aktien haben sich deutlich besser entwickelt als der Automobilsektor und der DAX insgesamt. Sie, unsere Aktionärin nen und Aktionäre, haben von dieser überdurchschnittlichen Performance profitiert. Ihr Vertrauen soll sich aber auch in anderer Hinsicht auszahlen: Daher schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine deutlich gestiegene Dividende von 3,50 Euro je Stamm- und 3,56 Euro je Vorzugsaktie vor.

„Mit unserem Streben nach Innovation, Perfektion
und verantwortungsvollem Handeln wollen wir bis 2018
an der Spitze der Automobilindustrie stehen – ökonomisch und ökologisch.“

PROF. DR. MARTIN WINTERKORN,
VORSITZENDER DES VORSTANDS DER VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT

2012 war für Volkswagen nicht nur ein Jahr starker finanzieller Kennzahlen. Wir haben auch wichtige strategische Wegmarken für die Zukunft gesetzt. So haben wir unserer Strategie 2018 mit einer umfassenden strukturellen und personellen Neuaufstellung zusätzliche Schubkraft gegeben. Seit dem 1. August 2012 gehört die Marke Porsche vollständig zum Volkswagen Konzern – ein historischer Schritt für beide Unternehmen. Mit dem Kauf von Ducati haben wir unser Spektrum zudem um eine ebenso legendäre wie wertvolle Motorrad-Marke erweitert. Und mit der Allianz aus MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge haben wir das Fundament gelegt, um künftig auch im zyklischen, aber renditestarken Nutzfahrzeuggeschäft an die Spitze zu fahren.

Bei den Pkw stand 2012 vor allem im Zeichen der Einführung des Modularen Querbaukastens. Die siebte Generation des Golf, der Audi A3, der SEAT Leon und nun auch der ŠKODA Octavia geben einen Vorgeschmack auf die Vielseitigkeit, die Innovationskraft und die wirtschaftlichen Potenziale dieses technischen Systems. Wir sind stolz auf diese Fahrzeuge; nicht zuletzt, weil sie neue Maßstäbe in Sachen Verbrauch und Emissionen setzen. Dazu passt eine weitere wesentliche Weichenstellung: Wir haben im Frühjahr 2012 den fundamentalsten ökologischen Umbau der Konzerngeschichte auf den Weg gebracht. Unsere Fahrzeuge und Werke richten wir mit ganzer Konsequenz auf Umweltfreundlichkeit und Effizienz aus. Wie ernst wir es damit meinen, zeigt auch die Tatsache, dass sich der Volkswagen Konzern als erster Autobauer zum extrem ehrgeizigen europäischen CO2-Ziel von 95 g/km bis 2020 bekennt.

In Summe hat sich Volkswagen in schwierigem Fahrwasser als überaus stabil, robust und zukunftsfähig erwiesen. Dies ist vor allem das Verdienst der 550.000 Menschen, die inzwischen für unseren Konzern arbeiten. Sie alle stellen ihr Können und ihre ganze Kraft in den Dienst unseres Unternehmens. Wir im Vorstand sind stolz auf diese Mannschaft – und wir sagen Danke für den Einsatz und die Leidenschaft der zurückliegenden zwölf Monate.

Die unsichere konjunkturelle Großwetterlage, die anhaltende Marktschwäche in Europa und der immer schärfere Wettbewerb stellen die Automobilindustrie auch 2013 vor eine Bewährungsprobe. Ich bin überzeugt, Volkswagen ist darauf gut vorbereitet: Nicht zuletzt, weil wir mit unseren zwölf Marken, 280 Modellen und 100 Werken so global und so vielfältig aufgestellt sind, wie kein zweiter Hersteller. Und weil die Kunden bei unseren Konzernmarken und Fahrzeugen genau die Substanz und Werthaltigkeit finden, auf die es in diesen Zeiten mehr denn je ankommt.

Sei es im Auf- oder im Abschwung: Unser Ziel ist es, den Volkswagen Konzern bis 2018 an die Spitze der Automobilindustrie zu führen – ökonomisch und ökologisch. Daran arbeiten wir mit voller Konzentration und viel Hingabe. Ich verspreche Ihnen: Dabei behalten wir all Jene fest im Blick, die zu Recht viel von uns erwarten – unsere Kunden und Mitarbeiter, unsere Geschäftspartner und die Gesellschaft, und natürlich Sie: unsere Aktionärinnen und Aktionäre.

Gemeinsam haben wir es in der Hand, den eingeschlagenen Weg kraftvoll und erfolgreich weiter zu gehen. Dabei setzen wir weiterhin auf Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.

Ihr

Unterschrift Prof. Dr. Martin Winterkorn (Handschrift)

Prof. Dr. Martin Winterkorn

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