10 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

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ZUSAMMENSETZUNG DES STEUERERTRAGS UND -AUFWANDS

 

 

Mio. € 

 

2012

 

2011

Tatsächlicher Steueraufwand Inland

 

2.360

 

2.758

Tatsächlicher Steueraufwand Ausland

 

2.152

 

1.673

Tatsächlicher Steueraufwand

 

4.513

 

4.431

davon periodenfremde Aufwendungen

 

(19)

 

(–7)

Ertrag aus der Auflösung von Steuerrückstellungen

 

–317

 

–80

Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

4.196

 

4.351

Latenter Steuerertrag/-aufwand Inland

 

–308

 

–799

Latenter Steuerertrag/-aufwand Ausland

 

–280

 

–425

Latenter Steuerertrag

 

–588

 

–1.225

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

3.608

 

3.126

Der gesetzliche Körperschaftsteuersatz in Deutschland für den Veranlagungszeitraum 2012 betrug 15 %. Hieraus resultiert einschließlich Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag eine Steuerbelastung von 29,5 %.

Die angewandten lokalen Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren zwischen 0 und 42 %. Bei gespaltenen Steuersätzen wird der Thesaurierungssteuersatz angewandt.

Die Realisierung steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren führte im Jahr 2012 zu einer Minderung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 319 Mio. € (Vorjahr: 419 Mio. €).

Bisher noch nicht genutzte Verlustvorträge bestanden in Höhe von 11.762 Mio. € (Vorjahr: 8.628 Mio. €). Verlustvorträge in Höhe von 9.810 Mio. € (Vorjahr: 6.742 Mio. €) sind zeitlich unbegrenzt nutzbar, während 611 Mio. € (Vorjahr: 582 Mio. €) innerhalb der nächsten zehn Jahre zu verwenden sind. Darüber hinaus bestanden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.341 Mio. € (Vorjahr: 1.304 Mio. €), die innerhalb eines Zeitraums von 15 beziehungsweise 20 Jahren genutzt werden können. Verlustvorträge in Höhe von 9.885 Mio. € (Vorjahr: 5.547 Mio. €), davon beschränkt nutzbar im Zeitraum 2013 bis 2028 724 Mio. € (Vorjahr: 551 Mio. €), wurden insgesamt als nicht nutzbar eingeschätzt.

Die Zunahme der als nicht nutzbar eingeschätzten Verlustvorträge resultierte im Wesentlichen aus einer konzerninternen Reorganisation, aus der sich ein steuerlicher Verlust in Höhe von 3.000 Mio. € ergeben hat, der nach den derzeitigen Ergebnisplanungen als nicht nutzbar einzustufen ist.

Aufgrund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften aus früheren Perioden mindert sich der tatsächliche Ertragsteueraufwand im laufenden Geschäftsjahr um 67 Mio. € (Vorjahr: 169 Mio. €). Der Betrag des latenten Steueraufwandes mindert sich um 37 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €) aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften einer früheren Periode. Der latente Steueraufwand aus der Abwertung eines latenten Steueranspruchs beträgt 342 Mio. € (Vorjahr: 86 Mio. €). Der latente Steuerertrag aus der Zuschreibung eines latenten Steueranspruchs beträgt 1 Mio. € (Vorjahr: – Mio. €).

Die von verschiedenen Staaten gewährten Steuerguthaben führten zum Ansatz eines Steuervorteils in Höhe von 741 Mio. € (Vorjahr: 679 Mio. €).

Für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 455 Mio. € (Vorjahr: 159 Mio. €) und für Steuergutschriften, die in der Zeit von 2014 bis 2029 verfallen würden, wurde in Höhe von 409 Mio. € (Vorjahr: 437 Mio. €) – für unverfallbare Steuergutschriften in Höhe von 45 Mio. € (Vorjahr: – Mio. €) – in der Bilanz kein latenter Steueranspruch erfasst.

Im Geschäftsjahr 2006 wurde aufgrund geänderter gesetzlicher Bestimmungen in Deutschland erstmalig ein Körperschaftsteuererstattungsanspruch erfolgswirksam als laufender Ertragsteueranspruch aktiviert und in der Bilanz unter den Ertragsteuerforderungen mit einem Barwert von 951 Mio. € angesetzt. Am Bilanzstichtag betrug der Barwert des Erstattungsanspruchs 600 Mio. €.

Aus Steuersatzänderungen resultierten konzernweit latente Steuererträge in Höhe von 133 Mio. € (Vorjahr: 41 Mio. €).

Latente Steuern in Höhe von 437 Mio. € (Vorjahr: 439 Mio. €) wurden aktiviert, ohne dass diesen passive latente Steuern in entsprechender Höhe gegenüberstehen. Die betroffenen Gesellschaften erwarten nach Verlusten im aktuellen Geschäftsjahr oder im Vorjahr in Zukunft positive steuerliche Einkünfte.

In Höhe von insgesamt 2.678 Mio. € (Vorjahr: 1.790 Mio. €) wurden latente Steuern in der Bilanz eigenkapitalerhöhend berücksichtigt, die auf direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen entfallen. Davon betreffen 56 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €) Minderheitsanteile. Im laufenden Geschäftsjahr ergab sich eine Minderung der latenten Steuern in Höhe von 10 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) durch Effekte aus Kapitaltransaktionen mit Minderheiten. Die Entwicklung der latenten Steuern nach Sachverhalten ist in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

Im Geschäftsjahr wurden aus Eigenkapitalbeschaffungskosten resultierende Steuereffekte in Höhe von 14 Mio. € unmittelbar der Kapitalrücklage gutgeschrieben.

Im laufenden Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital gebuchte latente Steuern sind ausführlich in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

LATENTE STEUERN NACH BILANZPOSTEN

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:

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Aktive latente Steuern

 

Passive latente Steuern

Mio. €

 

31.12.2012

 

31.12.2011

 

31.12.2012

 

31.12.2011

*

Vorjahreswerte wurden aufgrund der aktualisierten Kaufpreisverteilung für MAN angepasst.

Immaterielle Vermögenswerte

 

218

 

348

 

9.140

 

4.568

Sachanlagen und Vermietete Vermögenswerte*

 

3.578

 

3.287

 

4.904

 

3.948

Langfristige Finanzanlagen

 

39

 

33

 

41

 

23

Vorräte

 

1.601

 

1.345

 

598

 

532

Forderungen und sonstige Vermögenswerte (inkl. Finanzdienstleistungsbereich)

 

1.309

 

964

 

5.608

 

5.136

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

 

1.456

 

1.113

 

171

 

199

Pensionsrückstellungen

 

4.063

 

2.279

 

257

 

270

Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen*

 

7.057

 

6.434

 

1.524

 

374

Steuerliche Verlustvorträge nach Wertberichtigungen

 

807

 

938

 

 

Tax Credits nach Wertberichtigungen

 

285

 

264

 

 

Wertberichtigung auf sonstige aktive latente Steuern

 

–114

 

–84

 

 

Bruttowert*

 

20.300

 

16.922

 

22.243

 

15.049

davon langfristig*

 

(13.248)

 

(10.730)

 

(18.624)

 

(12.049)

Saldierung*

 

13.339

 

11.345

 

13.339

 

11.345

Konsolidierung

 

954

 

756

 

145

 

351

Bilanzansatz*

 

7.915

 

6.333

 

9.050

 

4.055

Nach IAS 12 sind latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten zu saldieren, sofern sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und fristenkongruent sind.

Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2012 von 3.608 Mio. € (Vorjahr: 3.126 Mio. €) war um 3.912 Mio. € (Vorjahr: 2.457 Mio. €) niedriger als der erwartete Steueraufwand von 7.520 Mio. €, der sich bei Anwendung eines Thesaurierungssatzes von 29,5 % auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben würde. Verursacht wurde diese Differenz im Wesentlichen durch die Bewertung der Altanteile an der Porsche Holding Stuttgart zum Zeitwert im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses (siehe Anhangangaben zum Konsolidierungskreis) sowie der Zeitbewertung der Call- und Put-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der ausstehenden Anteile an der Porsche Holding Stuttgart, die im Konzern ohne Steuereffekt bleiben.

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ÜBERLEITUNG VOM ERWARTETEN ZUM AUSGEWIESENEN ERTRAGSTEUERAUFWAND

Mio. €

 

2012

 

2011

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

25.492

 

18.926

Erwarteter Ertragsteueraufwand
(Steuersatz 29,5 %; Vorjahr 29,5 %)

 

7.520

 

5.583

Überleitung:

 

 

 

 

Abweichende ausländische Steuerbelastung

 

–101

 

–38

Steueranteil für:

 

 

 

 

steuerfreie Erträge

 

–1.131

 

–693

steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

345

 

189

Effekte aus Verlustvorträgen und tax credits

 

397

 

–102

temporäre Differenzen, für die keine latenten Steuern erfasst wurden

 

–3.413

 

–1.839

Steuergutschriften

 

–110

 

–51

Periodenfremde Steuern

 

28

 

–6

Effekte aus Steuersatzänderungen

 

–133

 

–41

Sonstige Steuereffekte

 

206

 

124

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand

 

3.608

 

3.126

Effektiver Steuersatz in %

 

14,2

 

16,5

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