In der zweiten Hälfte des Berichtsjahres kam es zu einem starken Absatzrückgang auf den meisten europäischen Märkten, der spürbare Auswirkungen auf die gesamte Automobilindustrie in Europa hatte. Bei unseren größten Wettbewerbern sank durch den verminderten Absatz in den Kernsegmenten die Auslastung von Anlagen und Belegschaft, was im Extremfall sogar in Werksschließungen mündete. Der Volkswagen Konzern konnte diesem Risiko aus mehreren Gründen erfolgreich begegnen und so die Auslastung an seinen europäischen Standorten weitgehend konstant halten: Zum einen profitiert der Volkswagen Konzern von seiner breiten Angebotspalette, sodass Rückgänge in einzelnen Fahrzeugsegmenten durch andere Segmente kompensiert werden können. Zum anderen trägt auch unsere Präsenz auf nahezu allen Märkten der Welt dazu bei, dass wir Nachfrageschwankungen in einer Region im weltweiten Produktionsverbund abfangen können. Diese beiden Faktoren wirken allerdings erst durch das flexible Produktionsnetzwerk, das beispielsweise mittels Drehscheibenkonzepten ermöglicht, Produktionsvolumina gleichmäßig zu verteilen und so die Auswirkungen für den einzelnen Standort zu minimieren. Dies gilt sowohl für Fahrzeug- als auch für Komponentenfabriken.

Dennoch kann durch Verschiebungen zwischen den Fahrzeugsegmenten – als Folge der Absatzkrise in Europa – beispielsweise das Nachfrageverhältnis zwischen unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen der Fahrzeuge kurzfristig stark von der ursprünglichen Planung abweichen und damit potenziell zu Versorgungsengpässen führen. Wir verfügen über diverse Instrumente, um derartige Bedarfsveränderungen so früh wie möglich zu erkennen, entsprechende Maßnahmen zur Anpassung der Kapazität einzuleiten und damit das Versorgungsrisiko bei Nachfragespitzen einzelner Fahrzeugausstattungen zu minimieren. Beispielsweise prüfen wir verschiedene Nachfrageszenarien vor dem Hintergrund der verfügbaren Komponenten regelmäßig auf ihre Umsetzbarkeit und leiten daraus gegebenenfalls entsprechende Anpassungsmaßnahmen ab. Darüber hinaus besteht im Bereich der Logistik und innerhalb der bestehenden Arbeitszeitmodelle umfangreiche Flexibilität.

Bei der Abwicklung von Großprojekten können spezielle Risiken auftreten. Diese ergeben sich insbesondere aus Mängeln in der Vertragsgestaltung, Fehlern in der Auftragskalkulation, veränderten wirtschaftlichen und technischen Bedingungen nach Vertragsabschluss sowie unzureichenden Leistungen der Sublieferanten. Diesen Risiken begegnen wir mit Hilfe eines geeigneten Projektcontrollings über sämtliche Projektphasen.

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